Alles Arschlöcher überall – Jan Bratenstein

Werbung. Herzlichen Dank an den Carpathia Verlag für das Rezensionsexemplar.

Auch über dieses Buch bin ich auf der Leipziger Buchmesse gestolpert. Freundlicherweise gab mir Robert vom Carpathia Verlag ein Rezensionsexemplar mit, was dann auch gleich der Autor signiert hat.
»Alles Arschlöcher überall« hat mich sofort gepackt und von von Anfang bis Ende gefesselt. Jan Bratenstein entführt uns in das Setting einer kleinen Kneipe, in der sich eine faszinierende Geschichte entfaltet, die in nur einer einzigen Nacht spielt.
Der ortsfremde Klarinettist Tom Peter sucht nach einem Konzert einen ruhigen Ort zum Entspannen und findet diesen scheinbar im Café Exquisit. Was als erholsamer Abend beginnt, wird zum Albtraum, als eine Gruppe von Nazis zuerst im Lokal pöbelt und anschließend das Lokal belagert.

Bratenstein zeichnet herrliche Charaktere, die er mit feinster satirischer Überzeichnung ausstattet. Er beobachtet die Menschen vor und in der Kneipe genau und zeigt uns an die Verflechtungen von Polizei, Politik und der bedrohlichen braunen Suppe. In dieser Kleinstadt treffen wir auf Überzeugungstäter auf beiden Seiten des Konflikts, Stimmen der Vernunft, die zur Ruhe mahnen, und opportunistische Figuren, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Sie alle sind auf ihre eigene Art und Weise miteinander verbunden, und der Autor zeigt auf meisterhafte Weise die komplexe Dynamik zwischen ihnen auf.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Spannung, die Bratenstein in seinem Buch erzeugt, obwohl die Figuren sich kaum von der Stelle bewegen. Mit seinem markanten Erzählstil und außergewöhnlich prägnanten Figurenstimmen zieht er uns in den Bann der Geschichte. Schon nach den ersten Seiten war es mir unmöglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Ich fühlte mich sofort in die Geschichte hineingezogen und möchte unbedingt erfahren, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Konsequenzen sie haben wird.

»Alles Arschlöcher überall« ist jedoch nicht nur ein unterhaltsames Buch, sondern auch ein Plädoyer für Verständnis. Jan Bratenstein zeigt auf eindringliche und humorvolle Weise, dass viele Probleme aus der Welt geschaffen werden können, wenn man bereit ist, miteinander zu reden und Vorurteile abzubauen. Es gelingt ihm, humorvoll und dennoch tiefgründig zu vermitteln, dass Kommunikation und gegenseitiges Verständnis die Schlüssel zur Lösung von Konflikten sind.

Jan Bratenstein hat mit »Alles Arschlöcher überall« ein außergewöhnliches Buch geschaffen, das sowohl zum Nachdenken anregt als auch bestens unterhält. Sein talentierter Erzählstil und die scharfsinnigen Charakterzeichnungen machen das Lesen zu einem einzigartigen Erlebnis. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und es allen Leserinnen und Lesern nahelegen, die amüsante und zugleich intelligente Literatur zu schätzen wissen. »Alles Arschlöcher überall« hat mich überrascht und mich begeistert zurückgelassen. Es wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Klappentext:

Es ist ein denkbar schlechter Abend, das Café Exquisit zu besuchen: Nach einem schweißtreibenden Konzert sucht und findet Klarinettist Tom Peter den scheinbar genau richtigen Ort, um in guter Gesellschaft das verbliebene Bühnenadrenalin mit Bier auszuwaschen. In Windeseile lernt er Enno, Borste und den Arschbären kennen, versteht sich prächtig mit den ansässigen Saufnasen und fühlt sich eigentlich pudelwohl.

Doch es gibt auch Kneipenbesucher mit einer anderen Agenda. Die Stimmung kippt, als Toms Instrument als Flaschenöffner missbraucht wird und die xenophoben Kickerspieler zu einer böswilligen Belagerung des Cafés mobilisieren. So bleibt den Belagerten nichts anderes übrig, als sich vor der blutrünstigen Meute zu verschanzen, ihre Todesängste weiter mit Alkohol zu betäuben und nach einem Plan zu suchen, um diese lange Nacht irgendwie zu überstehen.

Bibliografische Angaben:

ISBN: 978-3-986300-00-5
Verlag: Carpathia Verlag
Erscheinungsjahr: 17.03.2022
Seiten: 344, Hardcover

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Über franzosenleser 76 Artikel
"Es gibt nur einen Weg, um Kritik zu vermeiden: Nichts tun, nichts sagen, nichts sein" Aristoteles

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