Werbung. Herzlichen Dank an blanvalet und Axel Petermann für das Rezensionsexemplar.
Als mich Axel Petermann fragte, ob ich sein neuestes Buch besprechen wolle, hat mich das sehr erfreut. Haben mich doch seine Berichte aus dem Arbeitsalltag eines Profilers fasziniert. So sagte ich zu und vor Kurzem fand ich das Buch »Im Kopf des Bösen – der Sandmann« in meinem Briefkasten. Ich freute mich auf eine spannende Lektüre, endlich mal wieder ein Kriminalroman.
Euch wird auffallen, dass diese Buchbesprechung nüchterner gehalten ist, als ihr es von mir gewohnt seid, warum merkt ihr am Ende.
Auf einem Feld bei Göttingen wird ein schlafender Junge gefunden, fast erfroren. Im Arm hält er einen Teddybären mit Matrosenanzug. Es ist ein Wunder, dass der stark unterkühlte Junge noch lebt, vor ihm wurden bereits sechs Weitere gefunden, die erfroren waren. Sophie Kaiser von der Soko-Sandmann, so hatte die Presse den Täter getauft, trifft am Tatort ein. Dass der Junge noch lebt, ist für sie ein Geschenk, endlich kann sie ein Opfer befragen.
Zur gleichen Zeit in Lübeck: Die Polizei wurde zu einem Einfamilienhaus gerufen, weil dort ein erweiterter Suizid stattgefunden hat. Ein Mann hat seine Eltern, seine Frau und die Kinder erschossen, bevor er sich selbst richtete.
Zwei Fälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, doch es gibt ein verbindendes Element, den Teddybären. Mehr verrate ich nicht, ich möchte ja nicht spoilern.
Der Aufbau der Geschichte war hervorragend umgesetzt. Der Prolog zieht einen schnell in die Geschichte, die multiperspektivisch und nicht linear erzählt wird. Die Charaktere sind gut angelegt. Eigentlich könnte das spannende Unterhaltung sein. Bevor ich jetzt zu dem Wort »könnte« komme und damit zu meiner Meinung, noch der Hinweis, dass das, was jetzt folgt, mein persönliches Empfinden ist. Ich weiß, dass es Leser*innen gibt, die das von mir gleich Kritisierte nicht stört, oder sogar besonders toll finden. Ganz offensichtlich gehöre ich nicht zur anvisierten Zielgruppe, wobei ich zwischendurch immer gerne Krimis lese. Doch die Erzählweise in diesem Buch ist so gar nicht meins.
Der Prolog geht noch ganz ordentlich los, etwas langatmig, aber ich war ja gespannt auf die Story. Dann häufen sich die sehr detaillierten Beschreibungen von Nebensächlichkeiten, der Text wird redundant, der oder die Leser*in hat ja vielleicht nicht verstanden, dass das gelesene besonders wichtig ist (oder auch nicht). Wenn es endlich spannend wird, macht sich die jeweilige Perspektivfigur Gedanken über etwas, was so gar nichts mit der Geschichte zu tun hat. Gut dadurch lernen wir sie kennen, aber doch bitte nicht als Spannungskiller! Tauchen neue Figuren auf, dann hatte ich das Gefühl, sogleich einen Blick in ihren Kleiderschrank werfen zu dürfen, nein zu müssen.
Mir wurde schnell langweilig. Also habe ich irgendwann den Rest des Buches nur noch überflogen. Wie gesagt, ich war wohl einfach außerhalb der Zielgruppe. Anderen wird es bestimmt gefallen, ich jedoch kann leider keine Leseempfehlung abgeben.
Klappentext:
Ein authentischer True-Crime Thriller von SPIEGEL-Bestsellerautorin Petra Mattfeldt und Axel Petermann, dem bekanntesten Profiler Deutschlands!
„Schlaf nun friedlich und vergiss alle deine bösen Träume.“
Einen Teddybären fest an sich gedrückt, liegt der Junge wie schlafend auf einem Feld. Doch er ist tot, erfroren. Bereits sechs Jungen wurden auf diese Weise gefunden, die Körper drapiert und ohne Anzeichen von Gewalteinwirkung. Die gebildete Sonderkommission ist ratlos, der Druck der Medien hoch. Als kurz darauf das siebte Opfer des »Sandmanns«, wie die Presse den Täter nennt, überlebt und im Koma liegt, hat die ambitionierte Fallanalytikerin Sophie Kaiser zum ersten Mal eine heiße Spur. Sophie, die durch ihr Asperger-Syndrom Zusammenhänge anders bewertet als andere, entdeckt eine Ähnlichkeit mit einer Reihe von Fällen, die Jahrzehnte zurückliegt. Damals überlebten einige der entführten und wieder freigelassenen Jungen, konnten sich aber an nichts erinnern. Hängen die Verbrechen zusammen? Wie würde ein moderner Profiler den Fall aufrollen? Die realen Methoden der Fallanalyse, angewandt auf ein wahres Verbrechen!
Bibliografische Angaben
ISBN: 978-3-7645-0831-9
Verlag: Blanvalet Verlag
Erscheinungsjahr: 28.06.2023
Seiten: 368, Taschenbuch
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