Das ist bereits der 4. Krimi, den ich von ihm lese. Ja, ich habe den 4. vor dem 3. gelesen, aber nein, man verpasst nicht wirklich was, obwohl natürlich das Leben vom Capitaine Roger Blanc chronologisch weiterläuft. Blanc wurde als Korruptionsermittler strafversetzt von Paris mitten in die Einöde der Camargue. Und weil das nicht reicht, erbt er auch noch eine alte Ölmühle, die mehr recht als schlecht sein neues Dach über dem Kopf ist. Blanc hat das seltene Talent, immer in den falschen Wespennestern herumzustochern, doch das hält ihn nicht auf, die Morde aufzuklären. Allerdings steht am Ende keine Beförderung für ihn an, sondern nur erneute Drohungen, sich aus bestimmten Kreisen herauszuhalten.
Im Brennenden Midi bekommt er es mit einer lächelnden Leiche zu tun, einer Hexe und islamischen Fundamentalisten. Gemeinsam mit seinen Kollegen Marcus und Fabienne muss er den rätselhaften Tod eines Flugschülers klären, der mitten in der Nacht in einen Olivenhain abgestürzt ist. Der wiederum gehört Bondard, dem der Fluglärm ohnehin gegen den Strich geht. Blanc mischt sich mal wieder in die Angelegenheiten anderer Abteilungen ein und bekommt den nächsten Rüffel seines Erzfeindes, dem Staatssekretär Vialaron-Allégre.
Rademacher hat für mich das Talent, durch treffende Vergleiche tolle Bilder in meinen Kopf zu zaubern. Ein klassischer Krimi, den ich nicht weglegen wollte.
Wieder mal hat es ein Deutscher geschafft, uns nach Frankreich zu entführen. Gibt es eigentlich auch Franzosen, die tolle französische Krimis schreiben?
Für mich sind es rundum gelungene Krimis mit dem Charme der Provence, ein bisschen französischem Klischee und abwechslungsreichen Figuren. Alle die Bruno, Chef de police von Martin Walker mögen, könnten hier einen neuen Liebling gewinnen. Nur wird hier weniger gekocht und gegessen.
Fazit
Absolut lesenswert, handwerklich top, kurzweilig. Ideal, wenn man in urlaubsreif ist.
Klappentext
Tod im Olivenhain – Capitaine Roger Blancs dritter Fall
Es ist Herbst geworden in der Provence, und Capitaine Roger Blanc wird in seiner neuen Heimat nach wie vor keine Ruhe gegönnt: Im Nachbarort Lançon stürzt ein Propellerflugzeug über einem Olivenhain ab, der Pilot der Maschine ist tot. Blanc und seine Kollegen eilen zum Unfallort und sehen sich schon bald mit vielen Ungereimtheiten konfrontiert: Der Tote war ein Pilotenanwärter des Militärs, noch dazu als hervorragender Flieger bekannt. Es gibt mehrere Zeugen für den Absturz, doch ihre Aussagen passen nicht zusammen. Handelt es sich vielleicht gar nicht um einen tragischen Unfall? Dem Capitaine bleibt nichts anderes übrig, als sich in die Ermittlungen zu stürzen, die schon bald Interessantes zutage fördern: Offenbar hat der Tote für ein Drogenkartell in Marseille gearbeitet. Und seine Kameraden sind alles andere als erschüttert über den Unfall …
Auch Blancs Privatleben bleibt derweil turbulent: Mit den Scheidungspapieren hat er das Ende seiner Ehe nun schriftlich. Und seine Beziehung zu Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre gestaltet sich nicht ganz einfach. Vielleicht ist da Ablenkung durch die Arbeit nicht das Schlechteste. Doch muss es unbedingt ein weiterer Toter im Olivenhain sein?
Provence-Krimis mit Capitaine Roger Blanc in der richtigen Reihenfolge:
- Mörderischer Mistral (2014)
- Tödliche Camargue (2015)
- Brennender Midi (2016)
- Gefährliche Côte Bleue (2017)
- Dunkles Arles (2018)
- Verhängnisvolles Calès (2019)
- Verlorenes Vernègues (2021)
- Schweigendes Les Baux (2021)
- Geheimnisvolle Garrigue (2022)
- Stille Sainte-Victoire (2023)
Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.
Bibliografische Angaben
ISBN: 978-3-8321-9819-0
Verlag: DuMont Buchverlag
Erscheinungsjahr: 2016
Seiten: 302, Paperback
Antworten