Holly Golightly: »Ich meine damit nicht, dass ich was dagegen hätte, reich und berühmt zu sein. Das liegt durchaus auf meiner Marschroute, und eines Tages werde ich versuchen, dahin zu kommen; aber wenn das passiert, hätt ich gern ein Ego mit dabei. Ich möchte noch immer ich selbst sein, wenn ich eines schönen Morgens aufwache zu einem Frühstück bei Tiffany.«
Zitat Seite 40
Gefühlt jeder hat den Film mit Audrey Hepburn gesehen – nun, ich nicht. Und das war gut so, denn somit konnte ich das Buch in vollen Zügen genießen. Durch die bildhafte Sprache fliegt man förmlich durch das Buch. Die Sprache zeichnet sich durch eine Lebendigkeit und einen feinen Humor aus. Capote ist ein Meister der Worte, wenn es darum geht, das Lebensgefühl im New York der 40er Jahre und Charaktere zu zeichnen. Mehr als ein Mal musste ich schmunzeln, manche Stellen zwei Mal lesen, weil sie einfach zu gut waren. Und weil ich ja ein kleiner Sprachfetischist bin, gibst noch die beste Charakterisierung, die ich je gelesen habe.
»Er war ein über vierzig Jahre altes Kind, das nie seinen Babyspeck abgelegt hat, obwohl es einem begabten Scheider gelungen ist, seinen fetten, zum Versohlen einladenden Hintern zu kaschieren. Sein Körper wies nicht die geringste Andeutung von Knochen auf; sein Gesicht eine Null, … hatte etwas Unbenutztes, Jungfräuliches an sich: Es war, als sei er geboren worden und habe sich dann ausgedehnt, wobei seine Haut so faltenlos geblieben war wie ein aufgeblasener Luftballon …« Zitat S.36
Als Buchhändlerin schäme ich mich, dass ich das Buch bisher nicht gelesen habe. Denn das sollte man definitiv tun.
Klappentext
In der flirrenden Atmosphäre des New Yorker Hochsommers lässt sich die 18-jährige Holly Golightly vom Strom des leichten Lebens treiben. Mit Charme und Einfallsreichtum schlägt sie sich durch zwischen Bohemiens und Playboys. Sie weiß, wie man eine Party feiert. Und sie weiß, was hilft, sobald sie vom »roten Elend« überfallen wird, dieser unbestimmten Furcht: ein Abstecher zu Tiffany.
Bibliografische Angaben
ISBN: 978-3-86615-501-5
Verlag: Lizensausgabe der Süddeutschen Zeitung
Erscheinungsjahr: 2007
Übersetzung: Heidi Zerning
Seiten: 108, Hardcover
Antworten