BLUTIGE STUFEN – Chris Carter Hunter-Garcia-Reihe 12

Tja, was schreibt man über einen Carter in Höchstform?

Carter widmet seine ersten Worte all jenen, die unter psychischen Problemen leiden und macht ihnen Hoffnung, dass es sich lohnt, am Leben zu bleiben. Gegen Ende des Buches wissen wir dann auch warum.

Wie von ihm gewohnt, fällt er direkt mit der Tür ins Haus. Und diesmal wird es nicht nur echt brutal und blutig, sondern auch noch creepy. Bevor ihr schlafen geht, schaut unter eurem Bett nach.
Die Story beginnt aus der Perspektive des Opfers. Der Täter, der sich »der Mentor« nennt, dringt nachts bei einer Frau ein und hinterlässt einen Schauplatz des Grauens.
Hunter und Garcia finden die Tote erhängt an einem Angelhaken von der Decke. Das grausame daran ist, dass der Haken durch das Kinn gebohrt ist und ihr Körper mit seinem ganzen Gewicht am Unterkiefer hängt. Bei der Autopsie findet sich etwas, dass Hunter an seine Schulzeit erinnert. Und das ist noch nicht das grausamste Szenario.

Ich fasse mal alles andere kurz zusammen:
Spannung – durchweg hoch, Schreibstil – rasant und flüssig, Perspektive – im Wechsel, ohne zu verwirren, Wendungen – ohja, reichlich und unerwartet, Handlungsstränge – alle glaubhaft aufgelöst

Wer mich kennt, weiß, was ich an manchen Thrillern auszusetzen habe – die einen ziehen sich im Mittelteil wie Kaugummi, die anderen versauen die Auflösung usw. All das findet sich in diesem Buch nicht. Alles ist auf den Punkt. Selbst die falsche Fährte, die er legt, wird am Ende zu einem Glücksgriff.

Ich wünschte, alle Thrillerautoren würden so eine perfekte Story abliefern.
Also, was sagt man zu einem Carter in Höchstform? Lest ihn und holt euch eine schlaflose Nacht.

Hunter und Garcia bleiben einfach ein unschlagbares Ermittlerteam. Auch wenn mir noch einige Bände dazwischen fehlen, habe ich hier das Gefühl, dass Garcia in seine Rolle hineingewachsen ist. Er hat viel dazugelernt, von seinem schlimmen Erlebnis aus Band eins ist nichts mehr zu spüren. Hunter bleibt aber unschlagbar, ohne eine One-Man-Show abzuziehen. Überzeugen konnte mich auch, dass allen, die an den Ermittlungen beteiligt sind, viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

An der Stelle möchte ich gern den Satz die Bemerkung der Mail of Sunday zitieren: »Carter ist Kriminalpsychologe. Die Killer in seinen Büchern sind umso schrecklicher, weil man ahnt, er ist ihnen in der Realität begegnet.« Es geht nicht nur um die perfiden Arten der Morde, die er weiß glaubhaft, brutal und in allen Einzelheiten zu konstruieren. Ebenso macht er uns plausibel, was in den Köpfen der Täter vorgeht. Alles, was er uns durch Hunter wissen lässt, hat Hand und Fuß, gerade wenn es um die psychologischen Auswirkungen geht.

Klappentext

Eine entsetzlich zugerichtete Frauenleiche – und Furcht ist nur der Anfang

 Machen Sie sich bereit für einen neuen, blutigen Fall vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit. Detective Robert Hunter und sein Partner Garcia jagen einen perfiden Serienkiller. Die blutige Art des Tötens ist nicht das Einzige, was diesen Killer antreibt. Für ihn sind Angst, Schmerz und der Tod Teil einer Lektion. Und er ist der Lehrmeister. Als eine zweite Frau grausam umgebracht wird, fragen Hunter und Garcia sich, wie viele Gedichte dieser Serienkiller noch schreiben wird. Ihnen bleibt nicht viel Zeit …  

** Ein ehrgeiziger Psychokiller und ein fürchterlicher Lehrmeister – blutig, spannend, nervenaufreibend **

Der 12. Band der Bestseller-Serie „Hunter und Garcia“:

Die Serie um die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia von der Spezialeinheit für brutale Verbrechen des LAPD ist eine der besten und erfolgreichsten Thriller-Reihen. Autor Chris Carter hat jahrelang als Kriminalpsychologe für die Polizei in Los Angeles gearbeitet, das macht seine beiden furchtlosen Ermittler so einzigartig.

Bibliografische Angaben

ISBN: 978-3-548-06447-5
Verlag: Ullstein Taschenbuchverlag
Erscheinungsjahr: 1. September 2022
Übersetzung: Sybille Uplegger
Seiten: 496, Taschenbuch

Avatar-Foto
Über ein.lesewesen 271 Artikel
Es kommt darauf an, einem Buch im richtigen Augenblick zu begegnen. Hans Derendinger