TODESFRIST – Andreas Gruber

Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez, Band 1

»Diese blauen Augen mit den langen Wimpern – und dieser intensive Blick! Ein Psychopath mit dem Aussehen eines Engels.«
So wird der Struwwelpeter-Mörder beschrieben.
Das Buch beginnt aus der Perspektive eines der Opfer, wodurch ein hohes Tempo vorgelegt wird. Wir lernen die Münchner Kommissarin Sabine Nemez kennen, die von einer Karriere beim BKA träumt. Ihre Mutter ist eines der Opfer und wurde mit Tinte ertränkt. Schnell wird die nächste Leiche entdeckt. Doch Nemez darf nicht ermitteln. Der Profiler Maarten S. Sneijder wird hinzugezogen und ist beeindruckt, dass sie ein Muster hinter den Taten entdeckt und ermittelt gemeinsam mit ihr.
Grubers Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die Spannung erhöht sich fortwährend, auch wenn schnell klar ist, wer der Mörder ist. Denn mithilfe der Therapeutin Rose blicken wir in den Kopf des Mörders.

Ich wurde am Anfang nur schwer warm mit den Figuren. Sabine Nemez war mir zu passiv und empathielos. Zwar bietet sie Sneijder hin und wieder Paroli, lässt sich aber zu viel von dem kiffenden Niederländer gefallen und verblasst neben ihm. Er hingegen hätte mit seiner unausstehlichen Art für mehr Reibungspunkte sorgen können.
Mit ihm, dem Oberekelpaket, hatte ich zu Beginn so meine Probleme, da ich ihn für zu überzeichnet hielt. Das wiederum änderte sich im Laufe der Geschichte, auch wenn seine Entwicklung etwas zu schnell erfolgte.
Was mir sehr gut gefallen hat, waren sowohl die Rückblenden als auch die Orts- und Perspektivwechseln, die zusätzlich die Spannung erhöhten. Am Ende führt alles sauber zusammen. Einige Dinge waren leider für mich zu vorhersehbar. Da das Buch in der zweiten Hälfte für mich stärker wurde und ein paar gelungene Twists eingebaut waren, bin ich letztlich ganz zufrieden.

Klappentext

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen – und ein altes Kinderbuch dient ihm als grausame Inspiration.

»Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen …

Der Auftakt zur Erfolgsserie um die Ermittler Sneijder und Nemez.

Bibliografische Angaben

ISBN: 978-3-422-47866-8
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsjahr: 2013
Seiten: 412, Taschenbuch

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Es kommt darauf an, einem Buch im richtigen Augenblick zu begegnen. Hans Derendinger

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