Der Elefant verschwindet – Haruki Murakami

Das Buch ist schon etwas älter, ich habe die Taschenbuchausgabe (192 Seiten, erschienen im btb Verlag) gelesen. Das Buch war mein Begleiter auf einer Bahnreise von Sachsen an den Bodensee.
Enthalten sind die Geschichten:

– Der Aufziehvogel und die Dienstagsfrauen
– der Bäckereiüberfall
– der zweite Bäckereiüberfall
– Schlaf
– der Untergang des Römischen Reiches, der Indianeraufstand von 1881, Hitlers Einfall in Polen und die Sturmwelt
– Scheunenabbrennen
– Frachtschiff nach China
– der Elefant verschwindet

Um es vorwegzunehmen, ich habe mich herrlich amüsiert und teilweise wurde ich seltsam berührt. Murakami beschreibt banales, alltägliches Geschehen, das sich auf absolut logische Weise ins Skurrile wandelt. Wenn man die Geschichten liest, stellt man sich nicht die Frage: Wie konnte das denn jetzt passieren? Sondern der surrealistische Fortgang der Story ist der einzig nachvollziehbare Weg. Einige Geschichten haben eine heitere Grundstimmung, aber eine leichte Melancholie durchzog stets die Gefühlswelt des Protagonisten. Dieser ist in allen Geschichten ein #Ich-Erzähler und der saugt einen förmlich in die Geschichten hinein. So sehr, dass man nach jeder Story eine Pause machen sollte, um wieder in die reale Welt zu treten – denn die Ich-Erzähler sind nicht immer die gleiche Person und die Gefahr gedanklich noch in der vorherigen Geschichte zu verweilen ist durchaus real.
In allen Kurzgeschichten malt der Autor herrliche, lebendige und bunte Sprachbilder und die Sprache trifft optimal die Stimmung der jeweiligen Story.

Jede einzelne Story hat mich gefesselt. Das Einzige, was mich dann doch enttäuschte war die letzte Seite. Warum zum Teufel war das die letzte Seite? Lieber btb-Verlag Ihr hättet doch noch ne Story dranhängen können, oder zwei, oder ganz viele.

Besonders abgeholt hat mich »Bäckereiüberfall«. Es ist genial, wie sich diese – sehr kurze – Geschichte entwickelt. Ich würd jetzt zu gerne spoilern, lass es aber. Und der anschließende »Der zweite Bäckereiüberfall« treibt es auf die Spitze.

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"Es gibt nur einen Weg, um Kritik zu vermeiden: Nichts tun, nichts sagen, nichts sein" Aristoteles

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