SHARING – Willst du wirklich alles teilen – Arno Stobel

Misslungene One-Man-Show

Nachdem mich »Toter Schrei« schon enttäuscht hat, dachte ich, dieses Buch würde wieder besser werden. Doch weit gefehlt. Hätte ich das Buch nicht im Buddyread gelesen, hätte ich das Buch sicher nicht mal bis zur Hälfte gelesen.
Es bot nur wenig Überraschung für mich, die Geschichte selbst gibts hundertfach verfilmt. Auch wenn der Einstieg noch relativ gut war, so ließ es an Qualität und Spannung schnell nach. Bei den Kommissaren wurde sich übelster Klischees bedient, Dorfpolizist vs. männerverachtende Polizistin. Beide waren flach, plakativ und spielten eigentlich keine Rolle. Auch der Hauptcharakter hatte wenig Heldenhaftes an sich. Nach nicht mal 50 Seiten war für mich klar, was als Nächstes passiert, wer verdächtigt wird und wohin das alles führen soll. Warum? Weil es schon zu oft ausgeschlachtet wurde.
Die Geschichte zog sich wie ein alter Kaugummi und wirkte konstruiert. Erst in der Hälfte schaltete Strobel wenigstens in den zweiten Gang hoch.
Aus dem eigentlichen Thema »Sharing« wurde viel zu wenig rausgeholt.
Und bitte wo war die Leichtigkeit des Sprachstils, der mich bei seinen anderen Büchern wenigstens durch die Geschichte getragen hat? Hier ging’s nur um nackte Beschreibungen und kaum ums Wecken von Emotionen. Da hilft es auch nicht, wenn der Protagonist sich zum 1000. Mal die gleichen Fragen stellt. Dieses Gedankenkarussell killte zusätzlich die Spannung. Und hallo, wenn jemand entführt wurde und um sein Leben fürchtet, ist ihm wohl völlig egal, ob ein Flur »etwa 10m lang« ist. Solche Stellen gibt es zuhauf.
Das Ende kam dann ziemlich abrupt und wirkte ebenfalls konstruiert und unglaubwürdig.
Gibt es was Positives zu sagen? Ja. Das Cover ist toll, das aber hat der Verlag erstellt, nicht der Autor.

Klappentext

Du glaubst an die Idee der gemeinsamen Nutzung. Aber was, wenn du gezwungen wirst, den Menschen zu »teilen«, der dir am nächsten steht?
Der neue Psycho-Thriller von Nr.1-Bestseller-Autor Arno Strobel
Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst viele sollen Autos und Wohnungen teilen und so für mehr Nachhaltigkeit sorgen.
Bis Bettina in die Hand eines Unbekannten gerät, im Darknet öffentlich misshandelt wird und das Teilen plötzlich eine andere Dimension annimmt. Wenn Markus seine Frau lebend wiedersehen will, muss er tun, was Bettinas Peiniger sagt. Ausnahmslos, bedingungslos. Und ein Spiel mitspielen, das er nicht gewinnen kann. Auch wenn er bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen.
»Bei Arno Strobels Thrillern brauchen Sie kein Lesezeichen, man kann sie sowieso nicht aus der Hand legen. Packend und nervenzerreißend!« Sebastian Fitzek

Über den Autor

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt.

Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller.

Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

Bibliografische Angaben

ISBN: 978-3-596-70053-0
Verlag: Fischer Verlag
Erscheinungsjahr: 2021
Seiten: 360, Paperback

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Über ein.lesewesen 270 Artikel
Es kommt darauf an, einem Buch im richtigen Augenblick zu begegnen. Hans Derendinger

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