Die Leiden des jungen Werthers – Johann Wolfgang Goethe

Morgen beginnt die Leipziger Buchmessse. Grund genug für mich, ein paar Worte über ein Buch zu verlieren, mit dem viele von uns in der Schule gequält wurden. Manche Lehrerinnen haben es auch geschafft, ihre Schülerinnen die wahre Schönheit dieses Werkes zu zeigen.
Ich rede von »Die Leiden des jungen Werthers« eines zunächst anonymen Autors. Vor 249 Jahren, auf der Leipziger Buchmesse im Herbst 1774 (richtig, im Herbst, die Buchmesse fand bis 1972 im Herbst statt) wurde das Buch erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Es war ein Skandalbuch und zugleich gefragt, wie kein Buch zuvor (na gut die Bibel vielleicht).
Die meisten von euch kennen das Buch und werden wahrscheinlich auch nicht weiter lesen, obwohl es sich lohnt, sich mit diesem Buch – unbefangen von eventuell bestehenden Aversionen gegen Deutschlehrer*innen – zu beschäftigen. Allemal muss man die Großartigkeit des Werkes im historischen Kontext anerkennen.

Für alle die »Goethes Werther« nicht kennen, eine ultrakurze Zusammenfassung, ein Pitch sozusagen:
Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mannes namens Werther, der sich in eine verheiratete Frau namens Lotte verliebt, die seine Gefühle jedoch nicht erwidert.
Na, da liegt doch reichlich Konfliktpotenzial drin.
Wenn man den zeitlichen Kontext berücksichtigt, dann ist es ein rebellisches Buch, ein revolutionäres Werk, das die Art Geschichten in Büchern zu erzählen grundlegend verändert hat, die Urform des Romans, wie wir ihn heute kennen.

Mein Tipp: Lest es, versucht über die altertümliche Ausdrucksweise (die damals sehr modern war) hinwegzusehen und den Kern der Handlung zu erfassen, spürt die Gefühle von Werther. Aber tut es nicht den unzähligen Altersgenossen Goethes gleich, die sich damals vor Ergriffenheit das Leben nahmen!
Ich habe weniger Bücher gelesen, die in einer solchen Stärke die Gefühle von Verzweiflung, Einsamkeit und unerfüllter Liebe spüren ließen.

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"Es gibt nur einen Weg, um Kritik zu vermeiden: Nichts tun, nichts sagen, nichts sein" Aristoteles

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