DAS BILD DER PYRAMIDE – Andrea Camilleri

Commissario Montalbanos zweiundzwanzigster Fall – Commissario Montalbano blickt hinter die Fassaden

Der Commissario wird nach einem äußerst heftigen Regenschauer zu einer Baustelle gerufen, wo man die Leiche des Buchhalters der Baufirma gefunden hat. Schnell wird klar, dass auch dessen Frau und ein mysteriöser Onkel verschwunden sind. Doch er glaubt nicht an eine Eifersuchtstat. Als auch noch auf einen kleinen Maurer geschossen wird, eine neugebaute Schule einstürzt und über sechs Bauprojekte ein Baustopp verhängt wird, fängt Salvo Montalbano an, tiefer zu graben. Und er stößt schnell auf einen Sumpf aus Korruption, Bestechung, Steuerhinterziehung, gefälschte, Bilanzen, schwarzen Kassen und Bunga, Bunga.
Falsche Anschuldigungen und Einschüchterungen halten Salvo nicht zurück, die Spur bis zu den Cuffaros und Sinagras, zwei verfeindeten Mafiafamilien zurückzuverfolgen. Wenn Salvo etwas besonders gut kann, dann Fallen stellen. Natürlich spielt man das eine oder andere Theater, wer lässt sich schon gern in die Karten schauen.

Was im ersten Moment nach schwerer Kost klingt, ist alles andere als das. Camilleris Krimis fangen die typisch sizilianische Lebensart ein. Salvo genießt das Leben, gutes Essen und ab und zu einen Whisky. Die nicht ganz einfache Liebe zu seiner Freundin Livia wird genauso humorvoll beschrieben, wie Catarellas einfältige Art, ständig die Namen zu verwechseln oder Fazios nervige Angewohnheit, sämtliche Meldedaten vom Zettel ablesen zu müssen.
Seit ich die Serie dazu gesehen habe, habe ich auch endlich ein Bild vor Augen, nun ja, nach 22 Krimis ist das auch kein Wunder.
Was mich aber immer wieder begeistert, sind die einmalig ausgearbeiteten Charaktere mit ihren sympathischen Macken, die mich immer wieder schmunzeln lassen. Wer hintergründige, etwas anspruchsvollere Krimis mag, wird Montalbano lieben – den scharfsinnigen Sizilianer, der schnell mal aus der Haut fährt, aber das Herz am rechten Fleck hat und sich nicht von der Mafia einschüchtern lässt.

Inzwischen habe ich fast alle Krimis von ihm gelesen. Nur zwei liegen noch auf meinem SuB dann werde ich wohl ohne ihn auskommen müssen.

Klappentext

Ein ebenso seltener wie heftiger Regenschauer schreckt die Bewohner des Küstenörtchens Vigàta auf, während Commissario Montalbano vom Fund einer Leiche auf verlassenem Gelände erfährt. Die Ehefrau des Toten ist mit einem mysteriösen Begleiter verschwunden, und als Montalbano weitere Nachforschungen anstellt, will niemand Näheres wissen. Doch mit seinen ganz eigenen Methoden kommt er bald Machenschaften um einen lukrativen Coup auf die Spur, in die halb Vigàta verwickelt zu sein scheint …

Über den Autor

Andrea Camilleri wurde 1925 in Porto Empedocle, Sizilien, geboren. Er war Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Seine erfolgreichste Romanfigur ist der sizilianische Commissario Montalbano. Insgesamt verfasste Camilleri mehr als 100 Bücher und galt als eine kritische Stimme in der italienischen Gegenwartsliteratur. Andrea Camilleri war verheiratet, hatte drei Töchter und vier Enkel und lebte in Rom. Er starb am 17. Juli 2019 im Alter von 93 Jahren in Rom.

Bibliografische Angaben

ISBN: 978-3-7857-2655-6
Verlag: Lübbe Verlag
Erscheinungsjahr: 2020
Übersetzung: Rita Seuß und Walter Kögler
Seiten: 269, Hardcover

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Es kommt darauf an, einem Buch im richtigen Augenblick zu begegnen. Hans Derendinger

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